Musik

Hier findest Du viele Informationen zu den Veröffentlichungen. Auch die Story hinter dem Titel. Einfach nur anhören oder mehr erfahren, sei neugierig!

Cover-Art der letzten Veröffentlichungen

SPOTLIGHT

Das Cover links ist der aktuellste Titel der Veröffentlicht wurde.

"Easy Morning", am 25.04.2024 Veröffentlicht

Genre: Pop, Klaviermusik, Instrumental

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Die Story hinter dem Song!

Du willst erfahren warum Moridama seine Musik schreibt und warum sie klingt, wie sie klingt? Hier erfährst du Hintergründe und Zusatzinformationen zu fast allen Titeln die bisher veröffentlicht wurden. Starte die Musik, lehne dich zurück und lies spannende Details über die Entstehung des Songs!

Easy Morning - Cover

Easy Morning

Wenn Musiker mal etwas über ihre eigenen Kompositionen und Produktionen berichten, sind es meist Aussagen, die zeigen, wie viele Gedanken man sich über die Gestaltung, den Aufbau, die Auswahl der Instrumente und dem Arrangement gemacht hat. Auch ich habe dies bei einigen meiner Titel durchaus vergleichbar beschrieben. Dennoch ist es in der Realität oft so, dass sich die Dinge einfach entwickeln, ohne, dass man sich zunächst viele konstruktive Gedanken gemacht hat. So ähnlich muss ich dies auch für "Easy Morning" berichten, denn zunächst hatte ich keinerlei Idee. Vielmehr experimentiere ich mal wieder mit neuen Instrumenten herum - in diesem Fall mit Streichern. Und wie so oft - zumindest in meinem Fall - suchte ich nicht nach einer Melodie oder einem neuen Lied, vielmehr ergab es sich einfach spontan. Ich sehe es ein wenig wie manch ein Bildhauer, der sagt: "Der Stein sagt mir, was ich aus ihm machen soll!"
So entstand "Easy Morning" quasi von alleine. Zuerst waren da die Streicher, die mir quasi sagten, wie ich beginnen soll. Dem fügte ich dann ein Klavier hinzu. Ich spielte eine Vielzahl unterschiedlicher Spuren ein, entwickelte sie, verwarf die meisten und behielt das, was ich am geeignetsten empfand. Nach mehreren Kürzungen und ergänzenden Spuren, fand sich dann auch ein Schlagzeug ein. Ein bisschen feilen hier, ein bisschen färben dort, schon war ein neuer Song fertig. Da ich derzeit wenig Zeit habe, ist es vielleicht auch gut, dass ich mich nicht unnötig lange mit einer Sache aufhalte. Zwar dauerte es viele Wochen um diesen Song fertig zu stellen, die tatsächlich investierte Zeit war jedoch überschaubar. Ich werde langsam geübter und auch pragmatischer. Ich habe das Gefühl, dass dies der Qualität meiner Songs tatsächlich gut tut. Oft ist weniger mehr. Zumindest fühlt es sich für mich so an. Ich hoffe, ich liege da nicht gänzlich falsch mit meiner Einschätzung.
Noch eine technische Anmerkung: Ich habe "Easy Morning" erstmals mit einer höheren Samplingrate produziert. Ich wechselte von 48kHz/24Bit zu 88kHz/24Bit. Um es gleich vorweg zu nehmen; Das ist kein Zugeständnis an die Audiophilität. Es hat durchaus klangliche Vorteile in der Produktion, aber inwiefern dies tatsächlich hörbar wird... da habe ich Zweifel. Ich produziere bisher auf einem bescheidenen Niveau, da machen solche "Details" keinen signifikanten Unterschied. Dafür frisst es aber mehr Rechenleistung und die Dateien werden größer. Naja, wir werden sehen ob ich dabei bleibe. Für alle die überzeugt sind, dass hohe Abtastraten und extreme Bit-Tiefen generell besser klingen, ist dieser Schritt vermutlich ein Bonus. Ich selbst sehe dies aus technischer und psychoakustischer Sicht Kritisch - doch das ist ja ein ganz anderes Thema.
So bleibt zum Schluss nur zu sagen... as always... viel Freude beim Anhören!

Serenity

Kurz nach Veröffentlichung von "Velocity" saß ich am Klavier und spielte gelassen vor mich hin, als meine Finger spontan eine interessante Melodie in die Tasten pressten. Ursprünglich wollte ich mit keinem neuen Lied anfangen, doch konnte ich mich der gerade gespielten Melodie und Idee nicht entziehen. Schnell war der Rechner hochgefahren und die Idee skizziert. Ich hatte hierzu keinerlei Konzept, vielmehr sprudelte es kreativ aus mir heraus. Binnen 6 Stunden hatte ich den kompletten Song fertig - Inklusive Mix und Master. Das war rekordverdächtig!

Der Song ist ein eher ruhiger und entspannter Titel, der sich an der Musik früherer Jahrzehnte, primär 1970er-Jahre, orientiert. Das Klavier übernimmt hier die Hauptrolle und wird von Streichern begleitet. Die subtile Unterstützung durch ein Horn verleiht noch etwas Würze. Der Klavierteil ist für zwei Pianos ausgelegt, eines für die Begleitung, eines für die Melodie. Die Melodie ist ganz bewusst einstimmig gehalten und betont - manchmal liegt das Besondere in der Einfachheit. Wie bereits erwähnt, sind die Töne quasi spontan herausgesprudelt, ich habe mir nicht viele Gedanken gemacht - auch das ist oft der Quell des Besonderen.

Mir gefällt das Stück jedenfalls sehr gut. Aber ich möchte nicht von mir auf die Allgemeinheit schließen. Wie immer aber... viel freude beim Zuhören!

Velocity Cover

Velocity

Mein Song „Velocity“ beinhaltet verschiedene musikalische Elemente, die meiner Erinnerungen an die 1980er Jahre entspringen. Dazu gehören Soundtracks der TV-Serie „Miami Vice“ und der Sound der europäischen Amiga-Szene (gemeint ist der Heimcomputer von Commodore). So finden sich darin Stilelemente die man dem Genrekreis des Futurewave/Retrowave/Synthwave oder Synthpop zuordnen kann, aber auch andere. Wie so oft lässt sich das nicht genau einordnen, Musik ist eben sehr vielfältig. In meiner Vorstellung passt der Track sehr gut zu einem Autorennspiel, oder generell zum Thema „Cruisen“. Ein bisschen Retrofuturismus ist durchaus zu finden. Aber allgemein ist es ein breiter Synth-Song mit ordentlich „Drive“…

Der Lead-Synthesizer spielt die Melodie mit einer gesunden Portion „Glide“. Beim Einspielen habe ich das Pitchbend-Rad meines Keyboards mal wieder gequält. Ein poppiger Beat dient als Unterbau. Das Schlagzeug ist hier bewusst etwas dominanter eingebracht. Der Bass setzt sich aus gleich drei Synthesizern zusammen die, so hoffe ich, ein harmonisches Trio bilden. Zur Unterstützung gibt es einen rockigen E-Gitarren Anteil, der allerdings auch „nur“ von einem Synthesizer stammt. Er soll dem Song eine bisschen mehr „Würze“ geben. Weitere Elemente sind Arpeggios verschiedener Güte, darunter auch ein klassischer Sound des C64 (Commodore 64 SID-Chip), der sich jedoch unauffällig im Hintergrund hält.

Das Arrangement hat sich „irgendwie so ergeben“. Ich spiele gerne verschiedene Variationen ein und suche mir dann die attraktiven Teile heraus. Das habe ich hier auch so gehalten. Ich denke, ich habe eine nette und abwechslungsreiche Kombination gefunden. Man kann natürlich auch Musiktheoretisch und strukturiert an so ein Arrangement herangehen, aber ich bin lieber etwas flexibler und halte mich nicht so sehr an enge Regelwerke. Kreativität lebt vom Ausbrechen aus dem Standard!

Hidden Kingdom

Mit "Hidden Kingdom" betreten wir mal wieder die Welt meines Lieblingsinstrumentes, dem Klavier. Das Klavier gibt hier den Ton an und wird unterstützt von Violinen, Celli und Bass. Als ungewöhnliches Element findet sich zusätzlich eine chinesische Bambusflöte, die im Hintergrund die Melodie und so auch die Stimmung unterstützt.

Ursprünglich war auch dieses Stück nur eine meiner kurzen musikalischen Notizen aus früheren Zeiten, die mich inspirierte. Seinerzeit hatte ich die Melodie als "mystisch" gekennzeichnet. Während der Entwicklung zu dem fertigen Stück veränderte sich jedoch der Charakter dahingehend, dass ich weniger das Mystische, als vielmehr etwas majestätisches vor meinem geistigen Auge zu erkennen glaubte. So kam ich letztlich auf den Titel. In meiner Vostellung liegt hier ein Königreich, versteckt in einem tiefen Tal. Die Sonnenstrahlen der aufgehenden Sonne erhellen langsam die Senke und geben eine Festung zu erkennen... Naja, die Fantasie kann ja ganze Welten erschaffen!

Ich finde "Hidden Kingdom" melodisch und konzeptionell sehr gelungen und angenehm. Die Feinabstimmung ist mir allerdings aufgrund knapper Zeit schwer gefallen. Doch 100% perfektion ist ohnehin eine Utopie. Ich bin jetzt zufreiden mit dem Ergebnis, auch wenn es sicherlich immer etwas gibt, dass man verbessern kann. Doch wer wäre ich, wenn ich wegen zu kritischer Bewertung nicht fertig würde? Dann würde es ja nie jemand anhören können! Ich hoffe, dass ich wieder einige Ohren erfreuen kann mit diesem Stück!

Thrilled

Der Song „Thrilled“ ist mal wieder etwas Schnelles mit stampfenden Beats. Der Song entstand aus einer alten aber kurzen musikalischen Notiz von mir, vermutlich aus der zweiten Hälfte der 1990er Jahre. Stilistisch würde ich es vorsichtig dem Happy-Rave zuordnen wollen, aber so ganz präzise lässt es sich vermutlich nicht sagen. Zumal es ein ungewöhnliches Element in dem Song gibt, den man so vermutlich nicht erwarten würde. Aber, in den 90ern hat man auch viel experimentiert, warum also nicht heute dieser Tradition treu bleiben?

Wer beim Anhören davon ausgeht, dass dieser Song rein synthetisch, also mit Synthesizern entstanden ist, der irrt hier. Zwar habe ich durchaus Synthesizer im Vordergrund verwendet, die Hauptrolle sozusagen, doch ist dieser im Gesamtbild tatsächlich in der Unterzahl. Die Basslinie wird hier von sehr ungewöhnlichen „Instrumenten“ getragen. Die Klänge stammen von einem gesampelten Nebelhorn eines alten Leuchtturmes, ja tatsächlich! So ein Horn macht üblicherweise keine Musik, aber in dieser Form eignet es sich sehr gut für die schönen tiefen Frequenzen eines Songs.  Und dann ist da ja noch – ich verrate es – ein Chor mit eingebunden. Dieser bringt quasi einen ganz unerwarteten Twist in die Komposition. Das mag hier nicht jedem gefallen, aber… so ist es doch irgendwie immer, oder?

Im gesamten Song spielen neben den bereits genannten Instrumenten und „Instrumenten“ auch noch ein Klavier, eine Flöte und natürlich das Schlagzeug mit. Die rhythmischen Elemente sind hier eine bunte Mischung aus gesampelten und synthetischen Drums. Dazu ein bisschen „Salz und Pfeffer“, das war es auch schon.

Da bleibt mir wie immer nur zu hoffen, dass auch dieser Song den Weg in das passende Ohr findet. Und ebenso wie üblich, vielen Dank fürs anhören und viel Freude dabei!

Little Feet

Kleine Füße erkunden die Welt, finden neues, faszinierendes an jedem Ort… bei „Little Feet“ war ich inspiriert durch meine kleine Tochter, die gerade beginnt, diese Welt zu erkunden. Ursprünglich ist auch dieses Lied eine bereits vor vielen Jahren entstandene Komposition. Ich vermute irgendwann zwischen 2006-2008 habe ich den Grundstein des Liedes eingespielt. Da ich viele Impressionen und kurze musikalische „Notizen“ auf mein Stagepiano eingespielt und gespeichert habe, die leider keinen Datumsstempel besitzen, muss ich bei vielen Stücken raten wann sie entstanden sind. Erst heute beginne ich, all diese Ideen zu kompletten Stücken zu formen.
Zu der Grundlage von damals habe ich im Verlauf der Ausgestaltung mehr und mehr jazzige Elemente hinzugefügt und dem ganzen einen deutlichen Swing verpasst. Die Melodie spielt das Klavier, zart begleitet von Flöten. Dazu einige Streicher und etwas „Ear Candy“. Das Schlagzeug gibt dem Ganzen rhythmischen Halt. Es ist ein kurzes, aber, wie ich finde, sehr gelungenes Stück, das beim anhören Freude und Heiterkeit vermitteln soll. Ungezwungen, fröhlich und neugierig. Vielleicht auch wie ein Spaziergang an einem der ersten Frühlingstage.

Noch eine Randnotiz zum Cover: Die Fußabdrücke stammen von meiner Tochter.

"Little Feet" hat eine gute Portion Jazz und eine Menge Swing. Gute Laune eben...

Fulfilled

Mit dem Titel "Fulfilled" setze ich meine Reihe früherer Kompositionen fort, also solche Songs, die ich irgendwann zwischen 1990 und 2010 komponiert habe. Dieses mal kann ich tatsächlich nicht genau sagen, von wann die Idee genau stammt, ich würde es aber so um das Jahr 2000 einordnen, eher etwas früher.

Wenn das Herz erfüllt ist, von Liebe umhüllt und sich das Leben Komplett anfühlt, dann könnte es sich anhören wie mein Song "Fulfilled", auf deutsch bedeutet es so viel wie "Erfüllt". Ursprünglich habe ich auch dieses Lied als reines Klavierstück gespielt, doch die Möglichkeit es orchestral zu begleiten fand ich erneut gut. Ich hatte schon früher den Traum, mal für ein großes Orchester zu komponieren - naja, vielleicht klappt das ja irgendwann mal. Aber mit den mir gegebenen möglichkeiten kann ich ja schon in diese Richtung gehen. Wer immer fleißig übt... ;o)

Das besondere an der Arbeit an diesem Song war,dass ich viel mehr Mühe und Zeit in die Ausarbeitung der einzelnen Instrumente des Orchesters gesteckt habe. Ich würde nicht behaupten, dass ich 100%ig zufrieden wäre, aber ich glaube, ich bin wieder einen Schritt weiter gekommen und konnte erneut mehr Feinheiten einbauen.

Auch etwas schönes war, dass ich der Hauptmelodie von "damals" ein Zwischenspiel gegönnt habe, das ich nur einmal eingespielt habe und dann feststellte, dass sie genau so perfekt passt. Manchmal ist weniger eben mehr.

Bei der emotionalen Einordnung bin ich mir nicht ganz klar gewesen, zumal ich durchaus noch weiß, was ich damals gefühlt habe, als ich das Stück geschrieben habe. Aber meine Frau hatte dann den Ausschalg gegeben, als Sie sagte, Zitat: "Wenn ich das Stück höre, fühlt es sich irgendwie 'Vollständig' und 'Angekommen' an." Das fand ich sehr zutreffend. Für mich spielte dann noch das Element "Liebe" eine Rolle, daher wählte ich als Cover-Art ein Herz aus.

Was empfindest Du beim hören dieses Titels? Ich bin nuegierig!

A Piece Of Hope

Meine musikalische Bildung startete früh mit dem Klavier anfang der 1980er Jahre. Irgendwann in den späteren 1990er Jahren komponierte ich für mich eine Fingerübung um mich damit warmspielen zu können. Damals war ich fasziniert von Musikstücken mit komplizierteren Fingersätzen und experimentierte auch mit dem Solospiel von Stücken, die eigentlich für zwei Spieler gedacht waren. Irgendwann kam dann eine Melodie heruas, die mehrere meiner grundlegenden Spielarten kombinierte. Die linke Hand spielt eine Begleitung, die rechte Hand ein Arpeggio mit darüberliegender Melodie. Im Grunde fehlen hierfür die benötigten Finger, aber mit etwas Übung bekommt man das hin. Über die Jahre ist das Stück natürlich viel leichter geworden, ich habe es hunderte male gespielt.
Ende 2022 formte ich das Stück noch etwas aus, spielte es ein und unterlegte es orchestral. Der Klavierteil wird von Streichern, Flöte und Horn begleitet. Ich habe hier nicht all zu viele Instrumente kombiniert, da ich denke, dass das Stück so ausreichend gefüllt ist und es sollte auch nicht überladen klingen. Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden, zumal ich auch nur wenig Zeit hatte es fertig zu stellen.
Abgesehen von der Tatsache, dass es sich um ein persönliches Übungsstück handelt, klingt die Melodie für mich sehr hoffnungsvoll und positiv, wobei in meiner Musik fast immer etwas melancholie mitschwingt. Daher auch der Titel. Wie üblich sollte der Zuhörende hier seine ganz eigene Interpretation finden. So oder so, wie üblich, viel Freude beim anhören!

Birds of ´96

Es war im Jahr 1996, ich war 20 Jahre alt,  als ich mal wieder bei einem Freund in Frankfurt saß. Einer dieser vielen langen Abende, an denen man in den 90ern zusammen saß, viel zu große Pizzen bestellte, Gespräche führte und sich – zumindest in dieser Runde – über Technik und Computer unterhielt. Auch damals machte ich schon Musik unter dem Synonym „BaseX“, allerdings nicht mit dem Plan diese professionell zu veröffentlichen, sondern im Kontext der „Demoszene“. Zu dieser Zeit hatte ich bereits an meinem Amiga 500 mit dem Fasttracker II (einer damals revolutionären Audiosoftware), Musik gemacht. Bei meinem Kumpel lief die gleiche Software, jedoch auf einem PC. Und um den Abend irgendwie mit Sinn zu füllen, habe ich dort dann auch Samples herausgesucht und zu einem Track zusammen geworfen. Es waren die 1990er, bei uns waren Techno, Rave und Eurodance voll angesagt. Das machte auch vor meinen Kompositionen nicht halt. So entstand an einem Abend in nur wenigen Stunden ein kompletter Track. Die Auswahl an Klängen (in Form von kurzen Samples) war beschränkt. Man nahm, was man hatte und musste irgendwie kreativ sein. Heute ist das deutlich einfacher - manchmal.

Der Originaltitel damals lautete einfach „Birds“. Der Track war über die Mailbox (ein sogenanntes BBS) meines Kumpels abrufbar. Dieses System stammte noch aus der Zeit, als das Word Wide Web und das Internet noch nicht so weit verbreitet waren. Und dann, im Jahr 2022, also 26 Jahre später, existiert das Original noch immer! So dachte ich mir:  „Warum nicht diesem Track von damals frisches Leben einhauchen und einen Remake machen?“ Zwar mit den heutigen Mitteln, aber im Kern so belassen wie er damals war... Ich wollte den ursprünglichen Geist beibehalten, aber doch irgendwie etwas Neues, „frisches“ daraus machen.

Mein erster Plan war, alle Instrumente von Damals mit heutigen Synthesizern neu zu erzeugen. Schnell zeigte sich, dass der Ansatz zwar funktionierte. Doch an bestimmten Stellen verlor der Song so sehr seinen ursprünglichen Charakter, dass ich die Strategie änderte. Ich entschied, einige Samples des Originals wie sie waren beizubehalten. Diese lagen zwar zum Teil nur als 8Bit-Samples mit geringer Qualität vor, aber so war es damals eben. Ich extrahierte also die relevanten Samples aus der Original .XM-Datei des Fasttrackers und konvertierte diese in ein Standard-Wave-Format. Dann hinein in den Sampler von Cubase und weiter ging es…

Nachdem alle Spuren rekonstruiert waren und Instrumente und Samples passten, hörte sich das Ganze schon recht gut an, allerdings noch mit dem Charme der effektfreien Aneinanderreihung von Klängen – fast wie damals. Jetzt schlug die Stunde der Moderne! Jede Spur wurde fein abgestimmt und mit den entsprechenden Effekten räumlich aufgewertet. Wie bei mir üblich… vermutlich mit etwas zu üppigem „Raum“, aber wer kann schon aus seiner Haut?

Anschließend bekam das Ganze noch die nötige Automation für Pegel, Filter und Effekte. Ich war zunächst unsicher, denn so veränderte sich der Charakter des Tracks erneut. Dennoch blieb ich dabei, denn ein Remake nach über einem viertel Jahrhundert darf auch moderner klingen!

Nachdem dann der Mixdown fertig und das Mastering abgeschlossen waren, ging dieser ungewöhnliche Track auf die Reise in die große weite Welt. Natürlich ist der Stil inzwischen etwas angestaubt. Doch ich finde, mancher Titel hat es verdient nochmals das Licht der Welt zu erblicken. Nicht weil er herausragend gut ist sondern der Erinnerung wegen. Für mich war dies eine bewegte und interessante Zeit meines Lebens. Ich vermisse das Lebensgefühl von damals gelegentlich. Es war sicher nicht alles perfekt, das ist es nie, aber es waren doch interessante Zeiten und das Leben startete damals bei mir gerade so richtig durch.

Abschließend kann ich nur sagen, viel Freude beim Anhören! Es ist sicher auch ein ungewöhnlicher Song, nicht zuletzt aufgrund seines Alters. Vielleicht für mich weit interessanter als für den Rest der Welt. Aber darum geht es ja nicht zwingend – wichtig ist die Freude dabei!

Wer mal das Original anhören möchte, kann es als MP3 hier herunterladen. Ihr findet es in meinen öffentlichen Downloads -> Public Downloads Secion

 

Emotional Shift

„Emotional Shift“ entstand aus einer Laune heraus, ohne spezielle Idee oder Konzept. Dieser Song ist eher das Produkt von Stimmungen. Das dominante Instrument ist hier ein Klavier. Es wird begleitet von synthetischen Klängen im Hintergrund. Der Hintergrund ist aber nicht weniger wichtig, schafft er doch eine Atmosphäre die dem Klavier den nötigen Raum gibt. Dazu gesellt sich ein dynamisches Schlagzeug. Die Melodie wechselt von einer melancholischer zu energetisch motivierter Stimmung. Ein Wechsel der Gefühle, ein Wechsel der Stimmung. In gewisser Weise spiegelt dies das innere Ungleichgewicht wider, welches ich zu dieser Zeit verspürte, daher auch der Titel.
Wie immer ist Musik auf vielfältige Weise interpretierbar.

Analogue Memento

Manchmal hat man kein klares Ziel, wenn man einen neuen Song schreibt. Als ich mit „Analogue Memento“ begann, hatte ich noch keine klare Idee. Ich experimentierte ziellos mit der digitalen Version eines Yamaha CS-80 Synthesizers. Ich war gerade erst stolzer Vater geworden und ich erinnerte mich an meine Kindheit zurück. Schnell merkte ich, dass mich der Klang des CS-80 an vieles erinnerte, das ich als Kind schon mochte. So probierte ich verschiedenes aus und warf einige Spuren zusammen. Mehr und mehr Inspiration erfüllte mich und so entwickelte sich recht schnell ein gutes Grundgerüst.

Nach und nach verfeinerte ich die Klangelemente. Der Song wuchs langsam aber stetig. Ich orientierte mich stark an der Abmischung klassischer Synthesizer-Titel aus den späten 1970ern und frühen 1980er Jahren. Das passte auch gut zu dem verwendeten Instrument.

Der Yamaha CS-80 Synthesizer erschien im gleichen Jahr, in dem auch ich das Licht der Welt erblickte. 1976 war also ein gutes Jahr! Seinerzeit galt der CS-80 als einer der besten Synthesizer. Er vereinte vieles in sich, das zuvor noch nie in einem Gerät zu finden war. Das machte ihn legendär. Legendär waren allerdings auch Preis und Gewicht. Das führte dazu, dass der CS-80 primär im Studio eingesetzt wurde. Es wurde auch keine sehr große Stückzahl produziert. Nur die ganz großen der damaligen Musikbranche leisteten sich das damalige Flaggschiff der Yamaha CS-Serie. So sind heute (2022), nur wenige erhaltene und Betriebsbereite Geräte weltweit zu finden. Wer sich weiter interessiert, der findet in der Wikipedia einen Artikel zum CS-80 (Hier der Link zur Wikipedia)

In meinem Song „Analogue Memento“ habe ich versucht, einerseits den puristischen Klang der analogen Klangerzeugung zu transportieren, als auch ein modernes Klangbild zu erhalten. Das Schlagzeug liegt stilistisch eher in den 1980ern und gehört nicht zum Klangrepertoire des CS-80. Halleffekte sind soweit möglich nach alten Vorbildern ausgewählt. Alles andere ist jedoch dem CS-80 zuzuschreiben. Zumindest dahingehend, dass – in Ermangelung der Originalgeräte – die digitale Rekonstruktion nahe genug an das Original heranreicht.

Ich habe mich diesmal bei Bass und Schlagzeug bemüht, es interessanter zu gestalten, war experimentierfreudiger und bin mit dem Ergebnis durchaus zufrieden. Der melodische Teil orientiert sich an einigen meiner Erinnerungen, die eher den 1970ern zugeschrieben werden können. Gleichzeitig habe ich im Hintergrund Elemente verwendet, die man in einigen Liedern der 1980er Jahre findet. Wichtig war mir keine Kopie von irgendetwas zu schaffen. Die Akkorde folgen auch keiner klassischen Progression, sondern sind von mir frei geführt (was ich ohnehin meist so mache). Ich mag es durchaus fließend, gerne auch mal mit klassischem Anteil (aus der klassischen e-Musik abgeleitet).

Zusammengenommen sehe ich „Analogue Memento“ als einen entspannten Song an, der keinem speziellen Anspruch genügen muss. Außer der Tatsache, dass er für mich persönlich einen gewissen Stellenwert besitzt. Vielleicht fühlt auch der ein oder andere Zuhörer Dinge heraus, die ihn gefühlsmäßig in eine frühere Zeit versetzt. Wichtig bleibt, es soll Freude machen mein Zuhören!

 

Fly to the sky

Die 1990er Jahre waren musikalisch wild und bunt! Vor allem im Bereich der elektronischen Musik gab es unzählige Variationen der elektronischen Genres. Ein großer Teilbereich war „Trance“. Trance entwickelte sich schon sehr früh, hatte zahlreiche Vorfahren, bis es zu Beginn der 1990er dann einen Durchbruch erlebte und Mitte des Jahrzehnts einen Höhepunkt erreichte. Bis heute lebt diese Musikrichtung in verschiedenen Formen weiter.

Oft waren die Übergänge zwischen House, Techno und Trance fließend. Einige der damaligen Titel waren so markant, dass sie alleinstehend schon Subgenres bildeten. Oft war und ist es schwer, die einzelnen Tracks eindeutig einem Stil zuzuordnen. In dem Dschungel der Vielfalt leben Stile wie Acid Trance, Deep Trance, Dream House, Psytrance, Hard Trance, Progressive Trance, Tech Trance, Balearic Trance, usw…

In meinem Track „Fly tot he sky“ habe ich mich von einigen damaligen Titeln inspirieren lassen. Ich interpretiere die verschiedenen Stile auf meine ganz eigene Weise. Ich würde sagen, es ist eine Mischung aus Happy-Hardcore und Hard-Trance geworden, gewürzt mit ein paar anderen „trancigen“ Elementen. Ziel war aber auch, das musikalische Element „Space“ mit einzuweben. Hier darf sich gerne jeder seine eigene Meinung bilden.

Orientiert habe ich mich zwar an den typischen Elementen des Trance, ich würde jedoch nicht behaupten wollen, dass es sich um einen ganz typischen Trance-Titel handelt. Die harte Basslinie habe ich im Laufe der Produktion sanft in den Hintergrund verschoben, um einen offeneren und weiteren Klang zu erhalten. Dafür bekam der Song einen kräftig wummernden Bass-Bereich. Der melodische Lead-Synthesizer erinnert zudem eher an die 1970er Jahre. Die Vocals habe ich selbst eingesprochen. Ich halte mich weiterhin nicht für den großen Sänger, aber mal zwei kurze Zeilen einsprechen klappt!

Insgesamt wollte ich eine atmosphärische, weite Klangwelt erschaffen. Das führte jedoch dazu, dass alles etwas „halliger“ wurde als gedacht. Vielleicht fehlt es dem ein oder anderen an Klarheit. Ich sehe das aber als keinen Nachteil, da ich meine Vorstellung des Klangraumes einigermaßen hinbekommen habe. Ich gebe durchaus zu, dass ich eine Schwäche für breite und sphärische Welten habe, die mir in der Umsetzung oft ein bisschen aus dem Ruder laufen. Aber ich bin mir ganz sicher, ich bin nicht der Einzige, der das mag. Musik ist ein kreativ künstlerischer Ausdruck, da ist alles erlaubt was gefällt und der Geschmack ist ja bekanntlich bei jedem Menschen ein anderer.

Warehouse 7

Moridama steht für musikalische Vielfalt, dazu gehört auch elektronische Tanzmusik, kurz als „EDM“ bezeichnet. Eine der grundlegendsten Stile der EDM ist die House-Music. Da ich zuvor noch keinen EDM-Track produziert hatte, wollte ich mich einmal an diesem Musikstil versuchen.

Als ich mit „Warehouse 7“ begann, wollte ich mich an den frühen Ursprüngen des House orientieren. Der grundlegende Beat war schnell gesetzt, doch hätten dann viele Disco-typische Sounds dominieren müssen. Ich bin jedoch kein Freund von der Nutzung von zu vielen fertigen „gesampelten“ Elementen. Nun lebt ein Teil der House-Music natürlich von diesem „Recycling“, was auch in Ordnung ist. Ich wollte aber etwas eigenes, neues kreieren und mich nicht zu sehr in der großen Kiste der Musikgeschichte bedienen. Also verwendete ich Synthesizer aus den 1970er und 1980er Jahren und formte meinen eigenen Klang. Einzig die Vocal-Elemente stammen von einem der vielen „Wühltische“, in denen man sich bedienen darf, denn mir fehlte schlicht die Stimme, um eigene Aufnahmen zu machen.
Ich habe mich entschieden den Song nicht zu voll zu stopfen, also lieber weniger Instrumente zu verwenden, eine einfache Melodie zu spielen und eine die „Monotonie“ gelegentlich durch wechsel der Instrumente oder der Basslinie zu durchbrechen. Alles in allem sollte es zunächst nicht „über-kompliziert“ werden. EDM lebt durchaus von einer gewissen „Einfachheit“, die aber dennoch ordentlich ausgearbeitet werden muss. Dieser erste House-Track meinerseits ist kein Meisterwerk, vielmehr ein Ausflug in einen für mich neuen Musikstil. Ich denke, er besitzt meine persönliche Note, kopiert nichts und hat auch nicht den Anspruch „bei den Großen“ mitzuspielen. Ich hatte Freude dabei und hoffe, ich treffe damit den ein oder anderen Geschmack.

Für interessierte, hier ein kurzer historischer Ausflug: Die Geschichte des „House“ beginnt in den späten 1970er Jahren in Chicago, wo ein DJ namens Frankie Knuckles in einem Club auflegte, den man „The Warehouse“ nannte. Frankie Knuckles spielte vornehmlich Disco, stellte dabei aber fest, dass bestimmte Abschnitte der Lieder, die Menschen besonders stark auf der Tanzfläche hielt. Ende der 1970er begann er, diese Abschnitte vermehrt ineinander zu mischen. Er fand heraus, dass es einen gemeinsamen Beat gab, der dies bewirkte. Mit beginn des neuen Jahrzehnts hatte er so einen neuen Beat gefunden, der sich perfekt eignete. Schnell verbreitete sich der Stil von Frankie Knuckles und in seinem Umfeld sprachen die Menschen davon, dass das die Musik wäre die im „Warehouse“ gespielt wurde. Nach kurzer Zeit kürzte sich der Begriff auf „House“ und der neue Name für den unverkennbaren Stil war geboren.
House-Music war die Basis für unzählige darauf folgende Musikstile. Dazu gehört vor allem auch Techno. Es wäre jedoch zu viel, hier alle daraus entstandenen Subgenre aufzuzählen…

Lemon Avenue

Etwas Jazz, etwas Funk, etwas Pop und ganz viel Saxophon! "Lemon Avenue" ist ein Lied mit viel Swing, macht gute Laune und ist perfekt für einen Spaziergang an der frischen Luft. Lasst Luft und Sonne in eure Herzen! Für schlechte Laune ist hier kein Platz!

Dieser Song hat eine lange Entwicklung durchgemacht. Ich hatte aus einer Laune heraus mit einem Wurlitzer-Piano herumgespielt und war wohl an diesem Tag in einer ganz speziellen Laune. Meine Kreativität spülte mir daher einige sehr ungewöhnliche und interessante Töne ins Ohr. Einige Tage später kamen dann Schlagzeug und Bass hinzu, wieder einige Zeit später das Saxophon. Immer wieder vergingen einige Monate und ich arbeitete dazwischen an anderen Songs. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Song nur einen Arbeitstitel hatte. Im Gegensatz zu anderen Songs hatte dieser nicht das Bedürfnis, mehr Instrumente zu bekommen. Es blieb bei einem relativ einfachen Setting. Schwieriger war es, den Swing im Rhythmus sauber hin zu bekommen. Es war wichtig, dass die einzelnen Instrumente ihren persönlichen Rhythmus und Charakter bekamen. Nichts sollte hier überpräzise werden, denn der Song lebte von seinen Freiheiten. Es war eher wie bei einer Live-Aufzeichnung, das fand ich sehr gut.

Das Saxophon war lange Zeit nur ein digitales. Es klang okay, hatte aber zu wenig Charakter. Glücklicherweise ist meine Partnerin Saskia eine Saxophonistin (unter anderem), was wir natürlich gleich nutzten. So wurde dann die Saxophon-Spur aufgezeichnet und eingemischt. Bei den Aufnahmen zeigte sich jedoch, dass meine Komposition für das Alt-Sax an gewisse Grenzen stieß. So mussten sowohl Saxophonistin als auch Instrument gequält werden um die hohen Töne und langen Passagen zu spielen. Es war wirklich nicht leicht und ich freue mich umso mehr, dass wir es hinbekommen haben. Es blieb auch nicht viel Zeit zum Einstudieren, dafür ist das Ergebnis aber wirklich gut geworden. Vielen Dank hier nochmals an die Geduld meiner Frau!

Das Mixing und Mastering gestaltete sich dann wieder etwas aufwändiger, da ich nie richtig zufrieden war mit dem Klangbild. Es ist offensichtlich noch nicht meine beste Disziplin, Aufnahmen von echten Instrumenten abzumischen. Aber, es ist ja bekanntlich noch kein Meister vom Himmel.... naja, ihr wisst schon.

Floating

Der Alltag ist stressig, die Nerven sind angespannt und der Geist sehnt sich nach Ruhe und Ausgeglichenheit. Mein Alltag ist oft sehr belastend, das geht fraglos vielen Menschen so. Da braucht es zwischendurch einige Minuten der Ruhe und des Ausgleichs. Für mich als Musiker und Musikliebhaber gibt es kaum etwas entspannenderes, als mit einem passenden Song einge Zeit abzutauchen, sich Zeit zu nehmen und alles um mich herum zu vergessen.

Ich fragte mich also, was ein Lied aus meiner Sicht benötigt um mich auf eine Entspannungsreise mitzunehmen. Ich schloss die Augen, suchte nach der Ruhe und Stille in mir und fühlte eine leichte, salzige Prise. Vor meinem geistigen Auge sah ich die Brandung eines Meeres. In diesem Bild verweilte ich einige Sekunden, dann fühlte ich eine kühlende Prise, den Geruch von feuchtem Boden und frischer, energetischer Luft. Ich hörte das zwitschern von Vögeln. Es war der Wald, der mir hier einen weiteren Platz der Ruhe und der Entspannung anbot. Dies waren nun meine zwei Grundelemente.

Ich erinnerte mich an zahlreiche andere entspannende Musikstücke, die mich inspirierten. Einige davon stammten aus den 1990er Jahren, waren manchmal auch Trancige oder energetischere Stücke, hatten jedoch auf mich eine gewisse entspannende Wirkung. Mir schwebte etwas langsames, getragenes vor. Ich wollte versuchen einige der Elemente aus anderen Stücken aufzugreifen. Alles sollte sich auf harmonische Weise zu einem Gesamtkonzept verbinden. Hypnonische, ritualisierte Elemente gemeinsam mit energetischen Akzenten. Abwechslungsreich, trotz einer sich wiederholenden Basis  - wie ein Mantra.

Der Hintergrund sollte von Meeresrauschen und Vogelgesang gebildet werden. Er wäre das Fundament des Liedes. Das Klavier als mein persönliches Basisinstrument sollte den melodischen Grundaufbau in Form einer einfachen melodischen Abfolge bilden. Dazu ein tragender Bass. Synthetisch und klar, wie ein weiches, angenehmes und einhüllendes Tuch. Ein Glockenähnlicher Ton sollte eine gewisse leichtigkeit erzeugen, ergänzt durch eine sanfte, gezogene Fläche. Im weiteren Verlauf setzen andere Töne weitere akzente, ohne jedoch das Lied schwerer werden zu lassen. Ein synthetischer E-Gitarren-Sound sollte mehr Energie einbringen und uns tiefer hinein in eine Stimmung des Wiederaufladens tragen. Ich erreichte einen Punkt, an dem das Lied verschiedene emotionale Aspekt besaß. Wer das Lied hört, sollte seine eigenen Emotionen frei einbringen können, sich tragen lassen, die Gedanken fließen und den Geis beruhigen lassen.

Das gesamte Stück hatte nun die Eigenschaft, mich und andere auf eine entspannende Reise des Geistes mitzunehmen. Der Alltag tritt in den Hintergrund, nur der Moment zählt. Ich kann mit diesem Lied meinen Kräfte sammeln, meinen Fokus wieer schärfen und die innere Ruhe finden. Ich hoffe, dies gelingt auch anderen. Ich lade jeden herzlich ein, auf eine Gedankenreise zum eigenen Mittelpunkt, zu sich selbst, in die Weiten des Kosmos, wo auch immer das Ziel sein soll...

Origin

Ich bin ein Freund von Soundtracks, dazu gehört auch die Musik von Computerspielen. Früher waren das meist synthetische Sounds aus einfachen Silizium-Chips, heute werden dafür große Orchester bemüht und sensationelle Kompositionen geschrieben. So auch bei einem meiner Lieblingsspiel-Serien, "Ori and the blind Forest", sowie "Ori and the will of the Whisps". Beide spiele haben einen großartigen Soundtrack, geschrieben von Gareth Coker. Vor allem die Musik des zweiten Teils inspirierte mich. Also nahm ich mir vor ein eigenes Stück zu komponieren, das Elemente des Ori-Soundtracks beinhalten sollte. Ich wollte jedoch nicht einfach etwas bestehendes kopieren, ich wollte ihm meine eigene Handschrift verleihen.

Basierend auf dem Konzept der Originalmusik baute ich zunächst eine Phrase als Basis. Alles sollte auf den Instrumenten eines Sinfonieorchesters basieren, also ohne synthetische Klänge. Ich spielte also Stück für Stück, Instrument nach Instrument ein. Hierzu nutzte ich die möglichkeit, ein ganzes Sinfonieorchester in meinem PC zu besitzen. HIerfür liebe ich die Zeit in der ich lebe!

Es war ein langsames herantasten an den richtigen Klang. Ich versuchte immer wieder vor meinem geistigen Auge das Spiel und bestimmte Szenen aufleben zu lassen. Die Stimmung des gesamten Spieles wollte ich in meinem Sinne in das eigene Stück packen. Er den zweiten Teil zuende gespielt hat, der versteht vermutlich, warum mich eine gewisse traurigkeit ereilt. Doch ebenso ist es eine große Hoffnung. Beides sind tragende Säulen meiner Komposition.

Das Stück beginnt ruhig, wird getragen von einer melancholischen Stimmung und ergänzt durch sanfte Ruhe und mitschwingender Hoffnung. Zum Ende des Liedes wird es ein klein wenig Energetischer durch Donnerschläge, die sich langsam aufbauen und rhytmisch entwickeln. Französische Hörner erhöhen die Energie und bringen das Lied zu einem Abschluss. Dann klingt es aus, verblasst und erlischt.

Das Spiel hat für mich etwas mit dem Ursprung des Lebens zu tun, der Wiedergeburt des Lebens auch aus der tiefsten Dunkelheit heraus. Ori heißt der Hauptcharakter des spiels und im englischen heiß Ursprung "Origin". Somit war der Titel ganz klar.

Ich kann nur jedem Freund von Spielen des Metroidvania-Jump'n'Run Genre empfehlen die Spiele zu spielen. Grafik, Musik und Gameplay sind einfach ergreifend großartig. Aber vorischt, man sollte schon leidensfähig sein, das Spiel bringt einen gerne mal an gewisse Grenzen.

Elated

Die Gitarre ist nicht unbedingt mein instrument, denn es gelang mir nie es ordentlich zu spielen. Dennoch mag ich den Klang, deshalb nahm ich mir vor, ein Lied mit Gitarre zu komponieren, auch wenn ich dazu die Hilfe der Technik nutzen muss.

Ich begann mit verschiedenen versuchen und lies mich von dem Klang der Gitarre leiten. Manchmal hat man keinen genauen Plan, beginnt ohne Orientierung und wird dann auf einen Weg geleitet. Die Musik ist manchmal eigenwillig, und ich lasse ihr die Freiheit. Es ist wie eine innere Stimme und sie half mir dieses Lied zu formen.

Zwar ist die Gitarre fraglos das zentrale Element, doch wollte ich einen weiteren Akzent setzen. Ich wollte einen kraftvollen perkussiven Auftritt ergänzen. Daher wird das Lied von einem recht dominanten Rythmus begleitet. Das mag sicher nicht jedem gefallen, ist jedoch Teil des konzeptes dieses Liedes.

In diesem Lied spiegeln sich einige Aspekte der Musik der 1980er Jahre wieder, dennoch ist es keine Retrospektive. Es ist - zugegeben - ein wenig experimentell. Am Ende jedoch für mich ein funktionierendes Zusammenspiel der Elemente.

Snowflakes Dream

Musik ist eine Sprache, mit deren Hilfe man geschichten erzählen kann. Gleichzeitig interpretiert der Zuhörer die Musik nach seinem persönlichen Empfinden. Wenn man etwas neues komponiert und dabei etwas bestimmtes ausdrücken möchte, hat man jedoch Methoden, die "Sprache" zu nutzen. Als ich "Snowflakes Dream" schrieb hatte ich einmal mehr ein Bild vor meinem inneren Auge. Ich stellte mir vor, wie eine zwarte Schneeflocke in den hohen Bergen auf seine Reise geht, vom Wind getragen über die stille Landschaft der Berge. Vorbei an schneebedeckten Bergspitzen, unter ihr tiefe Täler. Wabernde, weiche Wolken ziehen vorbei, die Sonne beleuchtet von oben die Szene. Auf und ab gleitet die Schneeflocke, sinkt immer tiefer hinab auf die weiße Landschaft. Der Wind bläst sie über einen Bergwipfel, unter ihr erscheint ein großes ausgedehntes Schneefelt an einem flachen Hang. Sanft gleitet sie hinab in Richtung einer kleinen Gruppe eingeschneiter Bäume. Es gibt keine harten Kanten, alles ist in ein weiches weißes Tuch gehüllt. Die kleine Schneeflocke driftet sanft hinab auf einen der Bäume zu, wird noch einige male sanft hin und her gewirbeld und bleibt schließlich genau auf der Spitze eines Baumes liegen und beendet hier ihre Reise. Eine Geschichte wie der Traum einer Schneeflocke.

Geschichten kann man mit Worten erzählen und mit Musik. Doch auch beides Gemeinsam ist möglich. Wenn man meine Geschichte der kleinen Schneeflocke kennt und das Lied dazu hört, kann man es sich vermutlich besser vorstellen, es emotionaler erleben. Doch das bedeutet nicht, dass man nicht auch andere innere Bilder zu dieser Musik haben kann. Es kann auch eine ganz andere geschichte dazu erzählt werden. Musik ist universell und transportiert Emotionen. Das ist eine viel tiefere Erfahrung als ein geschriebenes oder gesprochenes Wort.

"Snowflakes Dream" ist ein orchestrales Lied. Es basiert auf den Instrumenten eines klassischen Sinfonieorchesters. Die Flöte spielt hier die leitende Melodie, getragen von Streichern und Klavier. Eine Harfe unterstützt die Stimmung, ergänzt durch einen Chor. Es ist meist nicht viel nötig um ein stimmiges Gesamtbild zu erzeugen. Die kraftvollen französischen Hörner verleihen dem Lied in der zweiten Hälfte eine majestätische Größe. Die Komposition ist langsam und ruhig gehalten, weich und ohne scharfe Töne. Für mich ein beruhigendes und inspirierendes Stück, das im Sommer den Geist abkühlt und im Winter die Stimung hebt.

Escape reality

Manchmal möchte man der Realität entfliehen. Manchmal ist einem alles zu viel, zu anstrengend, zu ungerecht, zu hart. Wir alle kennen diese Momente. Wer ist nicht schon an dem Punkt gewesen wo verzweiflung und resignation ihn erfassten. Man hat die Orientierung verloren, sieht keinen Weg mehr, weiß nicht mehr weiter. Nichts erscheint mehr richtig, alles läuft schief. Man will einfach nur noch raus aus der Lage...
Auch mir ging es schon oft so. Das Leben kann einem manchmal schon übel mitspielen. Doch meist übersehen wir in solchen Moment die vielen schönen, positiven Dinge des Lebens. Sie sind da, man steht nicht alleine da, es gibt Licht hinter den dunklen Wolken. Da hilft es oft einige Schritte zurück zu treten, sich auf die innere Stärke zu besinnen und das große Gesamtbild zu betrachten.

Das Lied "Escape reality" ist mein erstes Lied mit Text und Stimme. Ebenso auch der erste richtige Versuch zu singen, gemeinsam mit meiner Partnerin. Ursprünglich war es als instrumentales Stück geplant, angesiedelt im Bereich der 1980er Jahre Italo-Disco. Am Ende ist es eine Mischform geworden. Wie so oft entwickelt sich nicht jedes Projekt wie geplant. Das muss aber nichts schlechtes sein. Meine Partnerin hatte die Idee einen Text dazu zu schreiben und einzusingen. Das war dann auch gleich unser Debut im Gesangsbereich. Wir besitzen keine ausgebildeten Gesangsstimmen, daher war es ein großes Abenteuer, schwieriger als wir dachten, doch hat es auch viel Spaß gemacht.

Das Lied ist sehr synthetisch. Angelehnt an den Sound der 1980er Jahre Italo-Disco, verfeinert mit modernen Zutaten. Man kann es Retrofuturistisch einordnen. Den Gesang habe ich versucht an die Vocal-Atmosphäre der Pet-Shop-Boys anzunähern. Ich verwendete so weit möglich 80er-typische Synthesizer und mischte sie mit einigen frischen Klängen. Das einmischen der Gesangsstimmen war aber die größte Herausforderung, da dies für mich ein ganz neues Gebiet war. Das kostete doch einige Zeit. Aber man wächst an jeder Aufgabe.

Der Text soll einem aufzeigen, dass man nicht verzweifeln muss, auch wenn das Leben mal gar nicht rund läuft. Nach dem Regen kommt auch wieder Sonne. Wir verlaufen uns oft im alltäglichen Wahnsinn des Lebens, verlieren den Überblick, sehen nur noch Hindernisse, aber keinen Weg mehr. Der Text beschreibt dies und berichtet davon, dass es auch wieder aufwärts gehen wird, dass man die Hoffnung nicht verlieren soll und dass man stärker ist als man denkt. Ein positives Lied, ermutigend und motivierend.

Hier die Lyrics:

When you run through the labyrinth of life
And you don't look left or right, left or right
Fate tirelessly rolls the dice
Bad surprise, bad surprise
You cannot see through the illusions
No way to solution
Your way seems to move all the time
Only walls, no straight line

Sometimes you want to escape reality
Nothing seems right, so you pray to find a way
But nothing is as it seems
Take a closer look
The sun will shine again
You are stronger than you think

Someone reaches you a hand
Out of the blue from a strange land
Look at your life from a bird's eye view
Get an overview, overview
Take the chance and draw a map
Hoist the sails for the next step
The haze rises and you see
You are the key, the key

Sometimes you want to escape reality
Nothing seems right, so you pray to find a way
But nothing is as it seems
Take a closer look
The sun will shine again
You are stronger than you think

When you walk trough the labyrinth of life
And you look what's left and right, left and right
Fate tirelessly rolls the dice
Good surprise, good surprise
You can see through the illusions
Free way to solution
Your way is straight suddenly
No more walls, you feel free

Sometimes you want to escape reality
Nothing seems right, so you pray to find a way
But nothing is as it seems
Take a closer look
The sun will shine again
You are stronger than you think

(Lyrics von Saskia Kaufmann und Markus Wlochowitz)

Retroscener 2020

Auch wenn meine musikalischen Wurzeln in der klassischen Musik liegen, haben mich schon sehr früh die einfachen, synthetischen Klänge der Computer in den 1980er Jahren fasziniert. In den 1980er Jahren begann die sogenannte Homecomputer-Ära. Einfache 8-Bit Computer eroberten die privaten Wohn- und Kinderzimmer. Bei mir war der Einstieg der berühmte Commodore 64 (C=64). Er besaß drei Kanäle zur Tonerzeugung und einen Soundchip (SID), der für die damalige Zeit hervorragend war. Die Programmierer versuchten, in einer Art Wettstreit der Besten, das maximal mögliche aus der Technik dieser Zeit herauszuholen. Aus diesem Wettbewerb entwickelte sich eine Scene, die damals wie heute existiert, die "Demoscene". Bild und Ton aller möglichen Computer wurde genutzt um Gesamtkunstwerke zu schaffen. Dazu gehörte auch, möglichst gute Musik aus den Chips heraus zu pressen. Soweit zum geschichtlichen Hintergrund...

Aus meiner Liebe zu dieser Musik und der Scene, muss ich natürlich auch musikalisch etwas machen. Also habe ich den Sound 8-Bit Computer als Element meines Liedes verwendet. Neben den typischen Sounds des C=64 sind auch Samples aus dem Commodore Amiga mit eingeflossen. Der ein oder andere wird sie vielleicht heraushören. Es sind aber auch modernere Instrumente mit eingeflossen um eine Brücke zu schlagen zwischen Alt und Neu.

Die Demoszene hat ihren ganz eigenen Stil, vor allem aber ist der Sound in sich sehr speziell. Für das ungeübte Ohr oft schwer nachvollziehbar. Ich habe versucht die klassischen Sounds zu reproduzieren und einen ganz eigenen Klang daraus zu erzeugen. Das Ergebnis ist ein nicht zwingend typischer Demoscene-Song, daher nenne ich das Stück auch "Retroscener", da ich verschiedene BEreiche vermischt habe, die jedoch alle in gewisser Weise retro sind.

Alles in allem gefällt mir die Mischung gut, auch wenn ich nicht ganz so puristisch vorgegangen bin, wie ich es zunächst geplant hatte. Es geht mir auch immer darum, mein eigene Handschrift erkennen zu lassen. Schlechte Kopien gibt es genug, da bleibe ich doch lieber ein Original. Das bedeutet jedoch nicht, dass ich nicht auch mal etwas kopiere. Dann aber nur in Ehrerbietung an das Original.

An dieser Stelle möchte ich alle Mitglieder der internationalen Demoszene grüßen, vor allem Chris Hülsbeck, Jeroen Tel, Jogeir Liljedahl, Romeo Knight, Martin Galway und den Altmeister Rob Hubbard!

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